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Machen Sie von der Räucherkate in Schwentinental aus mit dem Rad oder zu Fuß eine Rundtour. Startpunkt ist der Dorfplatz dann zur Alter Feuerwache, zur Waldkapelle, an den Krötenteichen vorbei zum Deberg und von dort an den Frohnteichen vorbei zurück zum Dorfplatz.
Der Dorfplatz ist mit seinen Linden der
markanteste Platz in Raisdorf. An diesem Ort kann ein
großer Teil der "jüngeren" Dorfgeschichte festgemacht
werden. Der Dorfplatz hat seinen Charakter in den
letzten 100 Jahren verändert ebenso wie die unmittelbare
Umgebung, auf die sich der Ort Raisdorf bis zu Anfang
des 19. Jahrhunderts konzentrierte.
Im Jahre 1844 pflanzte der in Raisdorf tätige Lehrer Sibbern Ebsen auf Veranlassung der Priorin des Preetzer Klosters auf dem Dorfplatz 37 Linden, die heute noch den Charakter des Platzes prägen. Bedenkt man, das Raisdorf 's Wurzeln auf das Jahr 1224 zurückgehen (damals Radwersdorp / Kieler Raisdorf), dann sind die Linden so gesehen neueren Datums.
Um den Dorfplatz herum lagen die Gehöfte, von denen heute nur noch Jungjohann an der Dorfstraße vorhanden ist. Weitere Zeitzeugen sind die Gebäude der ehemaligen Bäckerei Hans Baumann "Am Dorfplatz 4". Das Haus der Backstube von 1864 ist heute noch erhalten und wird als Wohnhaus genutzt. Ebenso das nebenstehende Wohngebäude von 1904 in dem der Bäckerladen bis 1950 untergebracht war. Linkerhand finden wir heute die Alte Feuerwache
In diesem Bereich des Dorfplatzes steht auch die markante Doppeleiche, die 1898 von Veteranen des Deutsch-Dänischen Krieges (1884-1850) gepflanzt wurde. Im Bereich Holstenstraße/Tatzelwurm lag die Bauernstelle Wohler-Schmidt (ausgesiedelt an die Lütjenburger Straße mit Hauskoppel zur Ecke Rönner Weg/Bahnhofstraße und Obstgarten im Bereich hinter dem Rentnerheim. Am Standort der heutigen Seniorentagesstätte /Rentnerheims stand bis Ende der 50er Jahre die Raisdorfer Schule.
Genauso wie das Umfeld hat sich auch der Dorfplatz selbst mit der Zeit verändert. Wie es sich für einen Dorfplatz gehört, gab es natürlich auch einen Dorfteich an der Stelle, an der die Dorfstraße links vom Rönner Weg abzweigt, wenn man von der Bahnhofstraße kommt.
Noch in der Mitte des letzten Jahrhunderts führte die gepflasterte Dorfstraße um den Dorfplatz herum. Auf dem Dorfplatz wurde im 2. Weltkrieg zur Westseite hin ein langgezogener Bunker mit zwei seitlichen Eingängen zum Schutz der Bevölkerung gebaut. Ein weiterer Bunker befand sich an der Bahnhofstraße auf der Hauskoppel des Hofes Wohler-Schmidt.
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Preis: 120 € / Jahr
Die Geschehnisse des Krieges im Ort und der näheren Umgebung
werden eindrucksvoll im Kriegstagebuch von Alwine Baumann beschrieben, die
im Kriege die oben schon erwähnte Bäckerei Baumann am
Dorfplatz führte. Das Tagebuch schildert die Angriffe
und die Auswirkungen auf Raisdorf und wurde von ihr oft
in einem kleinen Bunker geschrieben, den ihr Sohn Hans
Baumann während eines Fronturlaubes im Garten hinter dem
Wohnhaus neben der Bäckerei Am Dorfplatz 4 gebaut hatte,
der heute noch besteht und als Keller genutzt wird. Da
der Bunker direkt neben der Bäckerei liegt musste der
Backbetrieb während der Angriffsphasen nicht so häufig
und so lange unterbrochen werden.
Nach dem Krieg wurden die Eingänge des Bunkers auf dem Dorfplatz zugemauert. Das änderte aber nichts daran, dass dies immer noch ein toller Platz zum Spielen für die Kinder war. Auf dem Platz selber traf man sich zum Fußball spielen. Auf der angrenzenden Grünfläche zum Rönner Weg war der jährliche Jahrmarkt immer ein Ereignis, wenn er auch nur aus einem Kettenkarussell und einer Schießbude bestand. Ab und zu machte auch ein Zirkus auf dem Platz Station. Während des "Kalten Krieges " wurden im Gebiet zum Rönner Gehege hin Manöver der Bundeswehr durchgeführt und der Dorfplatz war Stützpunkt mit Militärfahrzeugen und Tarnnetzen, was wiederum besonders die Kinder sehr spannend fanden.
Der Teich wurde in den 60er Jahren umgestaltet, die Böschung verflacht, mit einem umlaufenden Weg versehen, der mit Bänken ausgestattet wurde. Leider fiel dieses malerische Plätzchen später der Verbreiterung des Rönner Weges zum Opfer. Der Teich verschwand, die Grünfläche zum Rönner Weg hin wurde verkleinert und das Raisdorfer Krieger-Ehrenmal von 1924 (gelegen am heutigen Eingang zur Holstenstraße) zum Gedenken von 30 gefallenen Raisdorfern im 1. Weltkrieg wurde aufgelöst und der zugehörige Gedenkstein fand seinen Platz auf dem Raisdorfer Friedhof an der St.-Martins Kirche. Wie es auch wo anders zu der Zeit üblich war, wurde der Dorfplatz "kunstvoll" gepflastert.
Heute wird der Dorfplatz seltener genutzt. Die Kinder und die Spaziergänger sind verschwunden. (wo sollten sie auch hin?). Ab und zu gibt es Veranstaltungen der Raisdorfer Feuerwehr, die Kirche hält hier ihren Pfingstgottesdienst ab und es gab Veranstaltungen zum Raisdorfer Volksfest. Ab 2010 wurde für wenige Jahre jeden Freitag von 14 bis 17 Uhr der Raisdorfer Wochenmarkt auf dem Dorfplatz abgehalten.
Quellen: Raisdorf-inside Webdesign, Wilhelm Johannsen, Helmut Ohl
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